Der Endzeit-Trompeter

Schon seit den ersten Aposteln gibt es unter den Christen den "Endzeit-Trompeter". Schon im ersten Jahrhundert dachten sie, daß Jesus bald wiederkommt und so verkauften sie ihre Habe, verteilten das Geld untereinander und entwickelten so den Kommunismus, der erst im 19. und 20. Jahrhundert billig und schlecht von den Russen kopiert wurde.
Bis heute gibt es diese Endzeit-Trompeter, die beharrlich die Welt zusammenkrachen sehen. Zugegeben haben sie heute mehr Grund dazu, angesichts der Gründung Israels 1948, dem Klimawandel, der zunehmenden Resourcenknappheit, etc. pp. Zugegeben, es gibt heute mehr, größere und (scheinbar?) unlösbarere Probleme als in der Vergangenheit.
Aber wie sagte Luther schon: "Wenn ich wüßte, daß die Welt morgen untergehen würde, würde ich heute noch einen Baum pflanzen".
Und entgegen den Zeugen Jehovas glaube ich nicht, daß Jesus schon auf die Erde gekommen ist bzw. daß er morgen um 6:43 Uhr (Greenwich) odersowas auf die Erde kommt. Aber ich kann mir vorstellen, daß ich es erlebe, auch wenn ich es nicht weiß.

"Alte Hasen"

Das sind die wirklich grauen Tiere, die schon seit ihrer Geburt mit dem christlichen Glauben konfrontiert wurden. Sie lieben ihre bequeme Lochhöhle und gehen nur manchmal schnuppernd aus dem Haus. Sie sind oft selbst sehr von ihren Handlungen und Meinungen überzeugt und übermitteln damit Neulingen manchmal einen arroganten Eindruck. Wenn etwas ungewöhnlich ist und neu, dann schrecken die Häschen meistens davor zurück und verkriechen sich wieder in ihre anerzogene Werthaltung. Sie haben eben Angst erschossen zu werden, so fern ab von ihrem Loch. Meistens tragen sie ihre Hasenfüsschen auf festem Boden, wenn etwas jedoch anders läuft als sie es gedacht haben, oder etwas aus ihrem festgefahrenen Muster läuft, halten sie erstmal inne und ducken sich und denken nach. Nur sehr mutige Hasen wagen den Schritt aus ihrem Loch und merken dabei gar nicht wie sehr sie sich vom ängstlichen Hasen in ein Känguruh verwandeln können das durch die Gegend springt und boxt...

P.S.: Dazu ein Buchtipp: "If you want to walk on water you have to get out of your boat" (John Ortberg)

Der geistliche Vampir

Der geistliche Vampir ist jemand, der gerne für sich beten läßt, aber keine eigene Beziehung zu Gott aufbauen will. Er kotzt sich über seine beschissene Situation aus, ohne etwas daran ändern zu wollen. Meist passiert dies in Kombination mit psychisch/seelischen Problemen, für die man Rücksicht und Aufmerksamkeit bekommt. Dabei verliert er oft die Perspektive zur eigentlichen Kraftquelle (Gott).

Der Lobpreispfau

Der Lobpreispfau ist für die Musik im Gottesdienst zuständig. Da er Musiker ist, hat er gewisse Eigenschaften, die manch einem befremdlich erscheinen mögen. Wenn er sein künstlerisches Werk auf der Bühne beginnt, zieht er automatisch die Aufmerksamkeit aller Frauen auf sich, die im Raum sind.
Seine Bewegungen sind weich und ästhetisch, seine Laute führen meist zu tranceartigen, im Extremfall zu ungesunden Verwirrtheits- und Vergötterungzuständen seitens der Zuhörer.
Durch seine unnahbahre, etwas eigenartige Art ist der Lobpreispfau jedoch meist Einzelgänger.
Tipp: Zur Haltung im Käfig ungeeignet.

Zehntpresser

Der Zehntpresser ist der Mensch in einer Gemeinde, der die Leute dazu animiert, ihren Zehnten zu geben. Dabei werden allerlei Bibelstellen in diese Richtung gebogen. Dies tun sie oftmals sehr kreativ und auf oft witzige Weise. Es wird beispielsweise darüber philosophiert, ob man Gottes Segen "brutto oder netto ausgeschüttet" haben möchte.
Dennoch halte ich diese Menschen für wichtig. Gemeinde kostet nunmal Geld und wer in einer Gemeinde "konsumiert" kann auch seinen Zehnten geben - meiner Meinung egal, ob brutto oder netto.

Gemeindeöhnchen

Das Gemeindeöhnchen lebt in ständiger Unzufriedenheit über seine Gemeinde. Es mäkelt an sich und seiner Gemeinde herum, aber tut sich auch schwer, Veränderungen zuzulassen. Es man könnte es daher auch mit einem depressiven Patienten vergleichen. Dennoch muß das Öhnchen nicht zwangsläufig depressiv sein.
Problematisch wird es, wenn sich viele Öhnchen in einer Gemeinde zusammenfinden und um die Wette öhnen. Als "öhnen" bezeichnet man verstreuen der eigenen Unzufriedenheit und das Herunterziehen anderer damit. Ich habe dagegen noch kein rechtes Kraut gefunden, aber ich habe schon Heilung in dem Punkt erlebt.

Chariwinker

Jeder, der schonmal in einer charismatischen Gemeinde war, sollte ihn vom sehen her kennen. Den Chariwinker. Der Chariwinker ist beim Lobpreis stehts in der ersten Reihe und fuchtelt mit seinen Armen herum. Es ist wahrscheinlich seine Art, Gott anzubeten.
In gewisser Weise erinnert er mich an eine Winkerkrabbe. Ich machte die Beobachtung, daß nahezu jede halbwegs charismatische Gemeinde mindestens einen Chariwinker aufzuweisen hat. Sie sind jedoch außerhalb des Gottesdienstes nicht besonders auffällig.

Leithammel

Der Leithammel kann als Gegenstück zum Homo-Züllobakta dienen und die Züllobaktakultur vermehren, aber er kann auch Leiterschaft auf Homo-Züllobakterielle übertragen und somit deren Kultur eindämmen. Typischerweise überläßt er, voller Gottvertrauen, Aufgaben diesen Menschen und kontrolliert sie dabei nicht. Gemeinden mit solchen Leithammeln haben auf mich einen sehr befreienden Eindruck gemacht.
Der Homo-Zülloabakta verwandelt sich dabei in einen Jesus-Züllobakta um und kann eine autarke Beziehung zu Jesus aufbauen.

Homo-Züllobakta

Als "Homo-Züllobakta" bezeichne ich Menschen, die einen unbedingt Leiter brauchen. Typischerweise laufen sie dann vielen Menschen hinterher und machen allerlei mit.
Ich habe solche Menschen anfangs eher befremdend angsehen. Sie waren die ersten Christen, mit denen ich so Kontakt hatte und ich leugne nicht, daß ich einige wichtige Basics von ihnen lernen konnte. Sie waren eine Zeit lang wichtig für mein Glaubensleben.
Als ich selbst Leiter wurde habe ich jedoch diese Art und Weise, den Glauben zu leben, als anstrengend empfunden und machte die Erfahrung, daß sie nicht selten schwer von diesem Weg abzubringen sind. Der Homo-Züllobakta bezieht einen Großteil seiner Kraft von Menschen, die in Gefahr laufen, auszubrennen, wenn sie das zulassen.
Wenn ich irgendwo Leiter bin, dann wünsche ich mir, daß jeder Christ züllobaktär zu Jesus geht und es ist mein Ziel, sie da hinzuführen. Manchmal muß man dazu sehr "harte" Methoden benutzen, zB plötzliche Leiterpause.

Ich möchte hier....

ein paar Erlebnisse mit Christen hervorheben. Es soll liebevolle Kritik, aber auch ein Lob an die Menschen sein, die ich in 10 Jahren "christlicher Kultur" erlebt habe.
Ich möchte betonen, daß wir alle Züllobaktas sind, das heißt, wir brauchen alle eine Kraftquelle.